Mann mit Bart, der sich fragend an das Kinn fasst - um ihn schweben Fragezeichen.

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Verständliche Sprache – wozu?

Sie erhalten einen Brief vom Amt und wissen erst mal gar nicht, ob Sie Geld bekommen oder Geld bezahlen sollen?
Sie unterschreiben einen Vertrag, obwohl Sie gar nicht so ganz verstehen, was darin steht?
Sie hören einfach auf zu lesen, weil Sie nicht verstehen, was der Autor oder die Autorin eines Textes eigentlich sagen will?

In einer Studie der Gesellschaft für deutsche Sprache gaben 61% der Befragten an, "häufig" oder "ab und zu" Schwierigkeiten mit Briefen von Ämtern, Behörden, Gerichten und Anwaltskanzleien zu haben. In Deutschland gibt es 10,6 Millionen Menschen, die nur langsam lesen und schreiben können (Leo-Studie 2018). Unnötig komplizierte Texte grenzen also viele Menschen aus.

Verständliche Sprache drückt Dinge so einfach wie möglich aus, ohne dabei Inhalte zu verkürzen. Wie stark die Sprache dabei vereinfacht wird, hängt vom Text und von der Zielgruppe ab. Es gibt verschiedene Empfehlungen zur Textvereinfachung, die flexibel angewendet werden können. Die verständliche Sprache unterscheidet sich dadurch von der Leichten Sprache: Leichte Sprache strebt eine maximale sprachliche Vereinfachung an und folgt einem strengen Regelwerk. Entwickelt wurde sie speziell für Menschen mit einer geistigen Behinderung.
Wie verständliche Sprache aussehen kann, sehen Sie hier.

Verständliche Sprache ist nötig:
  • ganz allgemein in einer Welt, in der es immer mehr Texte gibt: Was wir lesen, entscheiden wir auch danach, wie anstrengend und zeitintensiv ein Text ist.
  • bei der Kommunikation zwischen Experten und Laien (z.B. in Verwaltung, Recht und Medizin)
  • für Menschen mit eingeschränkter Lesefähigkeit (z.B. wegen geringer Bildung, Lese-Rechtschreib-Störung oder Behinderungen)
  • für Menschen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch
  • damit sich alle Menschen informieren und an der Gesellschaft teilhaben können